Ute Bock erzählt die Geschichte des Tages
Oft, wenn ich am späten Abend Essen vorbeibringe, erzählt Frau Bock etwas, was wieder einmal kaum zu glauben ist, was sich soeben zugetragen hat, was man sich einmal vorstellen muss, wo man sich fragt, wo man denn lebt, usf. Anstatt nur alleine den Kopf zu schütteln, dachte ich, da sollten auch andere Leute mithören können.
Frau Bock ist ständig auf Achse, kämpft unermüdlich, leistet Überzeugungsarbeit und lässt keine Gelegenheit entwischen, um Menschen für ihre Sache, die unser aller Sache, also eine res publica, ist, zu gewinnen.
In diesem Sinne soll dieser Hörkalender einen kleinen Teil des Alltags in der Großen Sperlgasse 4 im 2. Wiener Gemeindebezirk begleiten und hörbar machen.
Natalie Deewan, Wien im Feber 2012
>>> Verein Flüchtlingsprojekt Ute Bock – www.fraubock.at
(Archiv des Blogs von 2012, vor dem Umzug des Flüchtlingsprojekts Ute Bock von der Großen Sperlgasse 4, 1020 Wien in den 10. Bezirk)
BOCKMINUTE 4
… mit Unterbrechungen. Ute Bock zieht um und berichtet von der Möbelpackerei, der am laufenden Band die Möbelpacker durch „Routinekontrollen“ abhanden kommen. Währenddessen klopft es unablässig an der Tür, Frau Bock macht auf und zu, auf und zu, auf und zu, …
BOCKMINUTE 3
Die Magistratische Mistkübelei
Was das Magistrat im Mistsackerl verloren bzw. gefunden hat und was es daheim erzählt …
BOCKMINUTE 2
Was der Zoll am indischen Aspro verdient und was ein herzkranker Inder davon hat – Spesen, Zores und Herzkasperl ausgenommen …
BOCKMINUTE 1
„In Feindesland“: Nach seiner Abschiebung steht ein tschetschenischer Jugendlicher allein am Bahnhof in Moskau – und lässt sich von russischen Wien-Urlaubern aufsammeln … „Mit schönem Gruß aus Wien, deine Mama“.
"Wer klopft so spät an meine Tür? ..."
