Eva & Söhne remix

 

Länge: 8:10 min

I – „Was ist los?“

„Gleich sind wir oben“, sagte meine Mutter und | dann sagte sie: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, wenn wir oben sind.“ | „Man wird sehen“, sagte der Chefarzt | , er murmelte unverständliche Dinge. Nur die folgenden Worte waren klar und deutlich zu verstehen: „Unterste Lade. Unterste Lade. Unterste Lade.“ Er warf den Kopf von einer Seite auf die andere und versuchte, die | Unterste Lade | zu finden, gleichzeitig fürchtete ich mich vor diesem Fund. Gab es vielleicht Unterlagen, die er für den Fall seines Begräbnisses vorbereitet hatte? | sogenannte Herrenhefte, Ausgaben von Playboy und Penthouse. | Nach meinem Tod zu öffnen stand darauf | Nach meinem Tod zu öffnen sagte ich | zu starken Männern und aufrechten Persönlichkeiten. | Und denkt daran: | Ein Indianer kennt keinen Schmerz, sagte mein Vater manchmal | und fing sofort an zu weinen | , während ein Lokalpolitiker ein paar Worte sprach: Er verwechselte die Biografie meines Vaters stellenweise mit der meines Großvaters und dichtete ihm eine Tätigkeit als Chorleiter und Stabführer der örtlichen Blasmusik an. Ich musste lachen | Was würden die Leute sagen? | Leute aus der Nachbarschaft | eine Unzahl an Frauen und Männern | endlos viele Hände | Tränen | komische Schatten | „Monster“ | „An der Wand sind komische Schatten“ | und schon zeichnete sich an der Wand ein flatternder Schmetterling ab. | Er gähnte und begrüßte die Zuhörer mit einem Howdy, liebe Freunde! | Liebe Mama! Lieber Papa! Was soll ich schreiben? | Eva hätte nicht sagen können, wie sie sich fühlte, | in den letzten Stunden. Sollte sie weinen? Oder schreien? | Gabriele lag da, als ob nichts geschehen wäre, | Das alles tue ihm leid und dem Pfarrer auch, aber sie möge sich damit abfinden. | „Nein“, sagte Eva. | In der Mitte lag Gabriele in einem offenen Kindersarg auf einem bestickten Wickelpolster. | Sie lag da, als würde sie einfach an die Decke schauen und im nächsten Moment | schaltete ich die Nachttischlampe ein. | Vor mir hing eine Reihe grauer und blauer Anzüge, daneben auf einem Kleiderbügel Krawatten in unterschiedlichen Farben. | mein Vater nannte die Namen meiner Brüder, mich bezeichnete er als „Nummer zwei“. | Ich setzte mich aufs Bett und öffnete die oberste Nachttischlade. | In diesem Zimmer, in der untersten Schublade der Kommode, hatte ich vor Monaten den Abschiedsbrief an meine Brüder gefunden. | Ich hob ihn auf und sah, dass darin schwarze Kartonbögen steckten, die mit einer roten Schleife zusammengebunden waren. | Jemand hatte darauf kleine Schwarz- Weiß-Fotografien geklebt, die mit einem weiß-gewellten Rand verziert waren. Auf einem der Bilder erkannte ich meinen Vater. Er muss damals ungefähr acht oder neun Jahre alt gewesen sein und hielt eine Katze im Arm | , ein Katzenbaby | meine Katze. | Er zeigte der Kamera das breite Grinsen der Cheshire Cat aus Alice im Wunderland. | Unser Liebling Gabriele Maria, 1948-1949. | Meine Mutter stand in der Tür und sah mich fragend an. | „Das ist Opas Schrift. Aber warum hat Papa diese Bilder aufgehoben, wer ist dieses Kind?“ | „Das ist Gabriele, die Schwester deines Vaters. Sie ist schon als Baby gestorben, im Jahr 1949“, | in Jenseits | schon vor langer Zeit | „Papa war ja noch klein, | Es war ihm vielleicht nicht wichtig“ | „Es war nicht wichtig“ | „Was heißt nicht wichtig?“ | „Wir waren eben beschäftigt.“ | „Schau, Katharina –“, sagte meine Mutter. „Schau, Katharina ... Immer heißt es: Schau, Katharina!“ | seine tote Tochter | Meine Mutter sah mich hilflos an. „Du meinst seine tote Schwester“, | „Hab ich doch gesagt. | Und überhaupt: Papa ist tot, | „Aber das stimmt doch nicht“ | „Natürlich stimmt das.“ | Ich hab für ihn nie existiert“, schrie ich, schlug die Schlafzimmertür hinter mir zu | rannte in die Küche | gab eigenartige Geräusche von sich, | drehte an einem Knopf und ließ das heiße Wasser laufen, bis es über die Fangschale tropfte. „Sehr erwachsen!“ sagte meine Mutter, | „Warum hat er mir keinen Abschiedsbrief geschrieben?“ | „Und was soll das bringen?“ | Eine normale Frau könne sich das weder leisten, noch habe sie die Zeit dafür, so sagte man im Dorf. | Eva wusste, was die Leute redeten, doch es war ihr egal. | Es ging um ihren Bruder, der nicht aus dem Krieg zurückgekehrt war. | dann waren die Eltern selbst gestorben, | Eva wollte nicht darüber nachdenken | ohne verrückt zu werden. | was würden die Leute sonst denken? Du verstehst das sicher. | Du | als Frau und Mutter unseres Sohnes | mein Herzensliebling! | Der Name sagt ja schon alles, Micky Maus! Es ist auf jeden Fall besser für | Die eheliche Pflicht | wenn du nicht nur zurückschauen würdest, sondern auch nach vorne.“ | Wir könnten ein zweites Kind haben.“ „Ein drittes.“ „Ein Kind könnte ein Trost sein.“ „Ein Trostkind“, | „Vielleicht wird es sowieso ein Bub. Er wäre mein ganzer Stolz, | Die Dornenkrone auf dem Haupt des Heilands hielt seine dichten Locken zusammen. | Die Unterhose und seine Socken behielt er an. | „Ist dir kalt?“ fragte Eva. Er schüttelte den Kopf und küsste sie. | Here I am. Nach zehn Minuten konnte ich den Text mitsingen. Here I am, this is me, there’s nowhere else on earth I’d rather be. | Ich stellte mir einen älteren Herrn vor, der mitteilen wollte, dass er nicht gewillt war, den Hörer abzuheben. Vor meinem geistigen Auge sah ich ihn mit einer altertümlichen Spitzmaschine, durch die er genüsslich und in Ruhe einen gut sortierten Vorrat an Bleistiften drehte und anschließend die Feinheit jeder einzelnen Mine mit wohlwollendem Blick befühlte, während ich weiterhin in der Warteschleife festhing. | „so deppat, des geht goa nimma höda!“ | Mein Vater habe gesagt, ich sei unübertroffen dumm. | Ich solle mich jedenfalls entschuldigen, am besten sofort. | Dann ging sie ins Badezimmer, sperrte die Tür ab und dachte, niemand würde es bemerken.

(8:10 min)

 

II – „Was ist mit dir?“

Es war ein warmer und klarer Tag. | Am Rand des Gartens, nicht weit von Haus und Hof entfernt, verliefen zwei Bäche. | „Mahlzeit, Hermine!“, sagte Eva. Sie leerte der Sau die Küchenreste und ein wenig Getreideschrot in den Trog, dann verschloss sie das Gatter zum Stall | und | dachte darüber nach, was sie kochen könnte. | Blutwurst | mit | Zwetschken-Powidl und Schnaps | vier aufgeschnittene Semmeln | ein Gemisch aus Eiern und Milch | Dann fiel ihr ein, dass sie einen Strick brauchen würde. Sie holte in der Kammer neben der Stube ein dickes Hanfseil und lief damit zum Stall. „Hermine, liebe Hermi, was ist denn mit dir?“ | Die Sau hob den Kopf und gab ein erbärmliches Quieken von sich. „Hermine, wir müssen jetzt gehen!“, sagte Eva. | Gemeinsam trotteten sie zum Wohnhaus, wo Eva es in die Besenkammer neben der Wohnstube sperrte. „Hier bleibst du, bis der Regen vorbei ist“ | „Was für ein Sauwetter!“ | Plötzlich rumpelte es in der Kammer, woraufhin Hermine aufgeregt quiekte. „Was war das?“ fragte Anton. | Die Sau selbst, | Er knallte die Tür zur Kammer zu und drehte sich um. | „Das Schwein ist kein Kind“, sagte er. | „Wenn die Leute das wüssten! Ein Schwein im Haus! | Die Sau, die jetzt wirklich wie ein Schwein aussah, hatte aufgehört, laut zu grunzen. Sie lag in einer Ecke und rührte sich kaum. „Hermi, was ist mit dir?“, fragte Eva. Da richtete sich das Tier auf und trottete ihr entgegen. Mit einem Putzlappen wischte sie es notdürftig ab und kehrte den ärgsten Dreck aus der Besenkammer. Dann schloss sie die Tür wieder und begann zu kochen. | etwas Einfaches | um mehr Zeit zu haben für ihr Geschäft. | Es erschien ihr noch immer eigenartig, Betreiberin eines Geschäfts zu sein. | das Wort Geschäft | in dem ein paar Dinge des täglichen Bedarfs lagerten. | Mehl und Zucker | in kleinen Papiersäcken | Kernseife | ein paar Bonbons in buntem Stanniolpapier | Waschpulverpackungen, Mehlsäcke, Gurkengläser und Zigaretten | eine Kiste Virginier-Zigarren. Als sie Anton bat, die Kiste auf das oberste Brett eines Regals zu legen, kam er wieder auf das Schwein zu sprechen. Er sei geduldig gewesen, aber es könne auf keinen Fall weiter in der Besenkammer bleiben. | „Ich werde das regeln“, sagte sie, „ich verspreche es.“ | Sie rückte einen Sessel in der Stube lautstark zur Seite, sodass Anton es hören konnte, zog die Schuhe aus und schlich zu Hermine in die Kammer. Dort band sie ihr wieder den Strick um den Hals | und führte sie nach draußen. | Sie zerrte Hermine, die ein wenig Widerstand leistete, in Richtung ihres Schlafzimmers im ersten Stock | Dann ging sie wieder hinunter zum Stall und holte etwas Futter und Stroh, das sie im Zimmer ausbreitete. | alles Gute |

Am späten Nachmittag wurde der Regen wieder stärker und kälter, es fielen walnussgroße Hagelkörner vom Himmel, mit Wucht schlugen sie auf dem Blechdach des leeren Stalls auf. Schließlich trat das Wasser über die Ufer, | Die Flut erreichte nun auch die Sandsäcke vor dem Eingang des Hauses. | Das Baby drückte auf Evas Blase, | ob sie ihr Geschäft in einer Schüssel verrichten solle, doch in der Stube, neben ihrem vierzehnjährigen Sohn, | an der Hand des Feuerwehrmanns | bahnten sie sich einen Weg durch das eiskalte Wasser, das ihnen bis zu den Knien reichte. „Jetzt ist es auch schon egal“, dachte Eva und spürte den Harn an ihren Oberschenkeln hinabrinnen. |

(4:30 min)

 

III – „Was gibt’s?“

Am nächsten Tag verbreitete sich ein süßlich-fauliger Geruch. Im Hof, in der Nähe des Plumpsklos, war der Gestank am stärksten. Aus dem Schweinestall hüpfte eine Kröte und gab einen trillerartigen Laut von sich. Der hölzerne Anbau des Hauses war schwer beschädigt, die Wände durchnässt, im Erdgeschoß klebte zentimeterdick Schlamm auf den Böden. | Eva dachte an das Schwein, das nicht zu hören war. Sie | ging hinauf ins Schlafzimmer. | Das Schwein lebte und schlief in einer Ecke. Es hatte die Einrichtung zwar leicht demoliert und seine Notdurft am Boden verrichtet, sonst war nicht viel geschehen. | Hin und wieder trat das Baby, dann | Eine Woche später kam es zur Welt. | Dort stand es jetzt in seiner Bibliothek, die deshalb so umfangreich war, weil er an Fachbüchern zu Wirtschaft, Politik und Geschichte jahrzehntelang fast alles gekauft hatte, was neu erschienen war. | Nach seinem Tod fing meine Mutter an, die Bücher zu verschenken. „Nimm dir, welche du willst“, | Unschlüssig zog ich ein Buch heraus, | Die eheliche Pflicht. Ein anderes hieß schlicht Die Ehe | in den 1940er- und 1950er Jahren | im Sommer 1954 hatte schwere Schäden am Haus hinterlassen. Nur der gemauerte Teil mit der großen Wohnstube und dem Geschäft | in der vollgeräumten Stube, die nun Wohn-, Schlaf- und Arbeitsraum | und | dementsprechend oft mürrisch | war Anton an diesem kalten Sonntag im Mai bestens gelaunt. Er hatte Eva erklärt, dass man den Blick jetzt auf das Weltgeschehen richten musste, dass profane Angelegenheiten, ja selbst der beginnende Hausbau kein Problem darstellen würden, dass nun alles unaufhörlich einer besseren Zukunft entgegenstrebte. | Und mit Freude verkünden wir heute: Österreich ist frei! | darunter eine Auflistung der einzelnen Kostenpositionen:

677 Maurerstunden à 17,40 Schilling
128 Zimmerpolierstunden à 19,30 Schilling
103 Zimmererstunden à 18,50 Schilling
102 Zimmererlehrlingsstunden à 16,30 Schilling
24.480 Stück gebrannte Hohlkammerziegel à 5,10 Schilling 180 Kübel Weißkalk à 15,10 Schilling
170 m2 Stukkatur-Gewebe à 4,00 Schilling
8 kg Draht à 13,70 Schilling |

„Fesch“, sagte Anton | und | zeigte sich in bester Laune. | Die Kinder, der Haushalt und die Baustelle, das wird ja wohl zu schaffen sein. | Eva nickte, der Maurer fuhr fort: „Und dann füllen wir die Masse in die Formen und pressen die Ziegel in der Rüttelmaschine. Zum Schluss legen wir alles zum Trocknen auf, später wird gebrannt. | Noch Fragen?“ | Irgendwann fragte einer der Männer nach einem Most, und | Sie streckte den Zeigefinger aus, hielt ihn vor seine Nase und erspürte den ausströmenden Atem auf ihrem Finger. | Die Tage wurden heißer, | Auch das Haus schien jeden Tag ein paar Zentimeter zu wachsen. | Eva konnte ihn spüren, den kleinen Körper | Wie in Trance blickte sie auf sich selbst herab, | Nach Atem ringend | fixierte sie eine Stelle im Bachbett | Sie ließ sich fallen | Durch das Wasser sah sie alles verschwommen, die Zweige und das Hellblau des Himmels und das Gelb der Sonne. | ganz so, als wäre sie in einer Blase gefangen, als wäre sie abgeschnitten vom Rest der Welt | als wäre es gar nicht ihr Leben, als würde sie das alles aus der Distanz beobachten | verwischtes Hellblau und Braun und Grün, Farben, die ineinanderflossen | ein verschwommenes Bild, nicht nah und vor allem nicht real. | „Eva, wenn du willst, dass Rudi dir bei der Gleichenfeier hilft, musst du ihm sagen, wann sie stattfinden soll und was wir alles vorbereiten müssen.“ | „Ja“, sagte Eva. | „Ja.“ | Wieder redeten die Leute, | Und jetzt sagt sie gar nichts mehr. | Es schien, als wäre der Baumeister ohnehin recht froh darüber, musste er doch keine Entscheidungen mehr mit einer Frau besprechen. |

Es waren noch vier Tage bis zu Gabrieles siebtem Geburtstag. | Noch immer war es ihr unmöglich zu sprechen | „Frau Anzgruber, hören Sie mich?“ | „Ja“, sagte sie mit aller Kraft. | „Also, es geht um Folgendes: Wir bräuchten Platz auf dem Friedhof ... Frau Anzgruber, ich höre Sie nicht, sind Sie noch da?“ | Eva brachte kein weiteres Wort mehr heraus, sie gab den Hörer an Anton weiter. | „Aha ... Entschuldigung! ... Ja, ich verstehe ... Selbstverständlich! ... Ja ... Danke!“ Anton legte auf | packte sie an den Schultern | rannte aus der Stube | fiel | auf seinen Hintern und begann zu weinen. Eva nahm ihn hoch, ging mit ihm zum Tisch, setzte sich und schrieb Jenseits Friedhof auf einen Zettel | und gab den Zettel dem Baumeister. | „Sollen wir Sie dorthin fahren? Jetzt?“ Eva nickte. | Eva klingelte, der Pfarrer öffnete | Eva kramte | Zettel und Stift hervor. | „Sind Sie krank?“ | Eva nickte und berührte den Pfarrer am Oberarm, | Der Pfarrer sah Eva fragend an und warf einen skeptischen Blick auf den Arbeiter, der hinter ihr stand. | „Mein Mann weiß nichts davon“, schrieb Eva. | „Können Sie nicht sprechen?“ „Nein“, sagte Eva. | „Wie heißen Sie eigentlich?“ „Josef“, sagte der Arbeiter. | Haben Sie Kinder? | Eva wollte ihm nicht antworten. | „Sag, hörst du mir zu? | Eva sah ihn an. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. | „Frau Anzgruber, was gibt’s?“ fragte Josef. | „Können Sie mich wieder fahren? Ich muss etwas abholen.“ | Sagen Sie mir Bescheid und Josef wird das machen“, erklärte der Baumeister | , der selbst schon etwas angetrunken durch die Gegend wankte | und wurde zum Abschluss von den Arbeitern auf einem Holzbalken um das Haus getragen, schließlich war er der Bauherr. |

Josef kam am nächsten Tag um drei Uhr früh | und steuerte den Wagen auf stockdunklen Wegen in Richtung Jenseits. | „Grüß Gott!“ | Ein Mann stand plötzlich direkt neben ihr, offensichtlich der Totengräber. | Der kräftige Kerl hielt Eva seine Hand hin | In einiger Entfernung war der Ruf eines Kauzes zu hören. | Die Kirchturmuhr schlug drei Mal. |

Gemeinsam hoben sie vorsichtig den Sarg in die Grube und schaufelten sie mit Erde zu. | „Sollen wir ein Gebet sprechen?“, fragte Josef. | Eva wusste nicht, was sie sagen sollte. | Also begann sie mit leiser Stimme zu singen. | „Amen“, sagte Josef | „Geht es dir besser?“, fragte Anton. | „Ich wusste gar nicht, dass dir Bäume so wichtig sind!“ | „Wir haben damals den Grundriss des neuen Geschäfts geändert, damit der Baum nicht gefällt werden muss |, nach ihrem Tod. Papa wollte das meiste wegwerfen, wir hatten ja damals nicht so viel Platz. Aber ich habe diesen Brief trotzdem aufgehoben | du solltest ihn lesen“, sagte meine Mutter | und drückte ihn mir in die Hand. | Dann sprachen wir über andere Dinge.

(9:20 min)

 

eva + soehne cover

 

aus: „Eva & Söhne“ von Beate Kniescheck, Septime Verlag 2022

Remix: Natalie Deewan

Zugabe zur Lesung von Beate Kniescheck am 3. November 2022, 19h in der Buchhandlung Seeseiten, Janis-Joplin-Promenade 6, 1220 Wien

eva und soehnre remix lesung

Foto: Publikum